Kein HPE SSA Support für HPE MegaRAID-Controller
Hewlett Packard Enterprise hat mit dem Release von HPE Smart Array MegaRAID (MR) Controllern das Sortiment der RAID-Controller erweitert. Während die bisherigen Smart Array SmartRAID (SR) Controllern mit bewährter Technologie von Microsemi bestückt waren, lässt HPE die neuen Smart Array MegaRAID-Controller von Broadcom fertigen. Dieser Technologiewechsel bedeutet, dass sich Admins und Techniker auf neue Tools einstellen müssen.
HPE Smart Storage Administrator (SSA) erkennt HPE MegaRAID-Controller nicht
Jeder Admin, der einen neuen standalone ESXi-Server aufsetzen will, wird vor der Installation des Hypervisors ein neues virtuelles Volumen erstellen. Gewohnterweise wird er dafür über das Intelligent Provisioning den HPE Smart Storage Administrator (SSA) öffnen. Bei Systemen mit HPE MegaRAID-Controllern (MR) wird er jedoch feststellen, dass dieser den verbauten Smart Array Controller nicht erkennt. Es erscheint schlicht die Meldung «No controllers detected.»
Mir ist dasselbe passiert. Nach kurzer Recherche habe ich zwar herausgefunden, dass es für die neuen MegaRAID (MR) Controller ein neues, MegaRAID Storage Administrator (MRSA) genanntes, GUI Management Tool gibt. Doch die Suche nach einer Bootbaren Version von MR Storage Administrator führte ins leere: Es gibt offenbar keine von einem ISO startbare Offline Version von MRSA.
Wie soll ich nun ein virtuelles Volumen erstellen wenn ich zum Ausführen des MR Storage Administrators (MRSA) ein installiertes OS benötige?
Initiale Konfiguration von virtuellen Volumen über das BIOS
Nach längerer Recherche fanden wir in einem HPE Support Dokument einen Beitrag der genau unser Problem beschrieb. Darin fand sich zwar erneut einen Hinweis auf das HPE MRSA. Interessant war jedoch eine kleine Randnotiz:
NOTE: There is no offline utility yet for MR Gen10 controllers like there is the Smart storage administrator for SR Gen10 controllers. However, there is an option in the BIOS to configure the controller…
HPE Support Website
Initiale Konfigurationen (um z.B. ein Volume für die Installation des Hypervisors zu erstellen) kann bei MegaRAID-Controllern also auch über das BIOS (System Utilities) erfolgen. Nachfolgend hierzu eine kurze Anleitung:
MegaRAID-Konfgiguration über System Utilities (BIOS):
Beim Boot-Vorgang gelangt man durch das Drücken von F9 ein die «System Utilities»
Unter «System Configuration» kann dann dann durch Doppelklick auf den Storage Controller die BIOS-Konfigurations-Umgebung des MegaRAID Controllers geöffnet werden.
Über die Aktion «Configure» gelangt man dann in ein relativ selbsterklärendes Menü, welches das erstellen von Volumes mit RAID0, RAID1 und RAID5 oder RAID6 ermöglicht.
Für die weitere Konfiguration ist dieses Support-Dokument von HPE sehr hilfreich.
Ebenfalls neues CLI-Tool
Auch die altgedienten SSACLI-Tools funktionieren mit den neuen MegaRAID controllern nicht mehr. Auch hier hat HPE mit der HPE StorCLI ein neues Tool eingeführt. Dieses wird z.B. mit dem aktuellen ESXi Custom Image für HPE Server bereits mitgeliefert. Für HyperV uns anderen BareMetal Installationen von Windows Server empiehlt sich die Installation des aktuellsten HPE Service Pack for ProLiant (SPP) dieses installiert nebst dem GUI-Tool MegaRAID Storage Administrator (MRSA) ebenfalls die Windows-Version der HPE StorCLI.
Weitere Informationen & Referenzen:
- HPE MR Storage Administrator User Guide
- HPE StorCLI User Guide
- HPE ProLiant Gen10 Servers – Smart Array Naming Structure
- HPE ProLiant Gen10/ Gen10 Plus servers – HPE MegaRAID MR Gen10 Controller MRSA tool